Über uns

Die Arbeitsgemeinschaft Diversitätsorientierte Deutschdidaktik (DiDe) versteht Diversität als Querschnittsthema der Deutschdidaktik und adressiert damit aktuelle Fragen aus Forschung und Lehre aus Perspektive der Literatur-, Sprach- und Mediendidaktik.

Die AG DiDe adressiert diversitätsorientierte Fragen in Forschung und Lehre hinsichtlich verschiedener Differenzkategorien (u.a. raceclassgender, disability) und stellt sich der Herausforderung, Diversität sowohl als übergeordnetes Forschungsparadigma der Deutschdidaktik zu fokussieren als auch den Ansprüchen einer disziplinär-inhaltlichen Integration gerecht zu werden. Verhandelt werden Fragen der Inklusion, der Mehrsprachigkeit, der Bildungsbenachteiligung und strukturellen Zugangsbeschränkungen, der diskursiven Zuschreibungspraktiken sowie des Widerstands und Empowerments gegen machtvolle Verortungspraktiken aus sprach-, literatur- und mediendidaktischer Perspektive. Gesellschaftliche Diskurse und Diskursverschiebungen werden dabei in ihrem Einwirken auf Bildungspolitik, Curricula und Unterrichtspraxis beobachtet und fachdidaktische Positionen bezogen.

Die aus der AG heraus entstehenden und an die AG herangetragenen Projekt(-ideen) können an Grundlagenforschung ausgerichtet und kulturtheoretisch orientiert sein, konzeptionell angelegt oder empirisch (hypothesengenerierend und -überprüfend) sein. Das Spektrum der Forschungsfragen umfasst historische, systematische und anwendungsbezogene Perspektiven und setzt sich zu normativen Annahmen schulischen Lernens und Lehrens ins Verhältnis.  

Entstanden ist die AG aus der AG Inklusion und Gender. Nachdem zunächst diese beiden Differenzkategorien und deren Verschränkung im Fokus standen, schien im Verlauf der AG-Arbeit eine Weitung des Erkenntnisinteresses in Bezug auf die Berücksichtigung verschiedener Differenzkategorien und damit die Umbenennung der AG in Diversitätsorientierte Deutschdidaktik sinnvoll.

AG-Strukturen 

Workshops: Einmal im Jahr wird aus den AG-Mitgliedern heraus ein 1-2-tägiger Workshop organisiert. Er kann verschiedene Formate umfassen von klassischen Konferenzvorträgen bis zu Word Cafés und findet i.d.R. in Präsenz statt. Die inhaltliche Ausrichtung wird im Rahmen der Mitgliedsversammlung diskutiert und berücksichtigt (abwechselnd/kombinierend) die drei Säulen der Literatur, Sprache- und Mediendidaktik. 

Forschungsforum: Das Forschungsforum greift aktuelle Herausforderungen in der Entwicklung von Forschungsdesigns für inklusive Lerngruppen auf. Ausgehend von einem Expert:innen-Input wird in einem kürzeren Digital-Format (1,5-2 Stunden) ein ausgewähltes Thema vertiefend diskutiert. 

Mitgliedsversammlung: Die Mitgliedsversammlung findet mindestens einmal im Jahr statt; die Einladung erfolgt über den Email-Verteiler.

Nächste Mitgliederversammlung: Mittwoch, 18.09.2024, 13-14 Uhr, in Präsenz auf dem SDD in Mainz

Mitmachen

Die AG steht allen interessierten SDD-Mitgliedern offen. Meldet euch/melden Sie sich bei Interesse bei Lisa Schüler (lisa.schueler@uni-bielefeld.de) oder Magdalena Kißling (magdalena.kissling@uni-paderborn.de).

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Hier finden Sie den Profiltext der AG im PDF-Format zu Download:


Tagungen/Workshops

Einmal im Jahr wird aus den AG-Mitgliedern heraus ein 1-2-tägiger Workshop organisiert. Er kann verschiedene Formate umfassen von klassischen Konferenzvorträgen bis zu Word Cafés und findet i.d.R. in Präsenz statt. Die inhaltliche Ausrichtung wird im Rahmen der Mitgliedsversammlung diskutiert und berücksichtigt (abwechselnd/kombinierend) die drei Säulen der Literatur-, Sprach- und Mediendidaktik.

Übersicht über bevorstehende und vergangene Tagungen/Workshops:

2025: Inklusion und Diversität als Kernbereiche deutschdidaktischer Hochschullehre? Workshop (Wuppertal) – Tagungscall

2024: Diversität im Kinder- und Jugendtheater. Tagung in Kooperation mit der AG Theater_Performance und dem Jungen Theater Münster (Münster) – Tagungsprogramm

2023: Sprache(n) als Differenzkategorie in der Diversity Education reflektieren und thematisieren. Tagung in Kooperation mit der AG Deutsch als Zweitsprache (Magdeburg) – Tagungsprogramm; Tagungsbericht

2022: Zugänge für alle schaffen! – Einsatz digitaler Medien im diversitätsorientierten Deutschunterricht (Freiburg) – coronabedingt abgesagt – Tagungscall; Tagungsprogramm

2020: Diversitätsorientierter Deutschunterricht. Workshop (Wien) – Tagungscall, Tagungsprogramm

2019: Professionalisierung von Lehrkräften. Workshop (Köln) – Tagungsprogramm, Tagungsbericht

2018: Inklusion und Gender. 1. Arbeitstreffen der AG „Inklusion und Gender“ im Symposium Deutschdidaktik [heute Diversitätsorientierte Deutschdidaktik] (Köln) – Tagungsprogramm, Tagungscall

Forschungsforum

Das Forschungsforum greift aktuelle Herausforderungen in der Entwicklung von Forschungsdesigns für inklusive Lerngruppen auf. Ausgehend von einem Expert:innen-Input wird in einem kürzeren Digital-Format (1,5-2 Stunden) ein ausgewähltes Thema vertiefend diskutiert.

Hier finden Sie eine Übersicht über die (bereits stattgefundenen) Forschungsforen.

6. Julia Sacher: Diversitätsbezogene Potenziale der Gesprächsanalyse (10.01.2025; 12:00–14:00 Uhr)

Bei der Gesprächsanalyse (z.B. Deppermann 2007, Heller & Morek 2016) handelt es sich um eine rekonstruktiv-interpretative Methode, die sich wissenschaftshistorisch und erkenntnis- theoretisch auf die ethnomethodologische Konversationsanalyse (Garfinkel 1969, Sacks et al. 1974, Bergmann 1981) zurückverfolgen lässt. Das zentrale Erkenntnisinteresse gilt der Frage, wie Menschen in verschiedenen Situationen (egal ob institutionell, organisational oder alltäg- lich) miteinander sprachlich handeln: Was „tut“ man konkret, wenn man jemanden begrüßt? Wie „funktioniert“ eine Erzählung? Wie wird „Unterricht“ als interaktives Format hergestellt – von allen Beteiligten gemeinsam? Die übergeordnete Frage dahinter lautet: Welche interak- tiven Aufgaben bearbeiten die Menschen in Interaktionen miteinander, und welche interakti- onalen Verfahren nutzen sie dabei? Dieses Erkenntnisinteresse wird aus der Perspektive der Teilnehmenden sozialer Situationen rekonstruiert.

Im Workshop wird die Gesprächsanalyse in ihren metho(dolog)ischen Grundannahmen vor- gestellt und hinsichtlich ihrer Potenziale für diversitäts- und inklusionsbezogene Fragestellun- gen diskutiert. Die Teilnehmenden sollen eine Vorstellung davon entwickeln, welche Arten von Fragestellungen sich mit der „gesprächsanalytischen Brille“ adressieren lassen und welche Arten von Daten mit welchen grundlegenden analytischen Konzepten bearbeitet werden kön- nen. Das Erproben des analytisch-konzeptuellen Instrumentariums der Methode spielt dabei eine wichtige Rolle, damit abschließend reflektiert werden kann, welche Potenziale die Ge- sprächsforschung für diversitätsbezogene Fragestellungen bietet.

Literatur:

Bergmann, Jörg R. (1981). Ethnomethodologische Konversationsanalyse. In: Schröder, Peter & Steger, Hugo (Hg.). Dialogforschung. Jahrbuch 1980 des Instituts für deutsche Sprache. Düsseldorf: Schwann, 9-51.

Deppermann, Arnulf (2007). Gespräche analysieren. Eine Einführung. Wiesbaden: Springer.
Garfinkel, Harold (1968/2013). Studies in ethnomethodology. 13th ed. London: Polity Press.
Heller, Vivien & Morek, Miriam (2016). Gesprächsanalyse. Mikroanalyrische Beschreibung sprachlicher Interaktion in Bildungs- und Lernzusammenhängen. In: Boelmann, Jan (Hg.). Empirische
Bildungsforschung in der Deutschdidaktik. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren, 207-231.
Sacks, Harvey; Schegloff, Emanuel A. & Jefferson, Gail (1974). A simplest systematics for the organization of turntaking in conversation. In: Language (50/4), 696-735.

Teilnahme möglich via Zoom: https://uni-paderborn-de.zoom-x.de/j/69958621319?pwd=p0Ex-

SPhWlr5YaprJVVd33P5IbmwwgP.1

Meeting-ID: 699 5862 1319 Kenncode: 255939

5. Christian AlbrechtHeikle Forschungsgegenstände – das Transferpotenzial empirischer Studien zu ästhetischerKommunikation im Literaturunterricht für diversitätssensibles Lernen am ästhetischen Bildungsgegenstand (26.01.2024)

Der empirischen Erforschung ästhetischer Dimensionen literarischen Lernens wird im deutschdidaktischen Diskurs nach wie vor mit Skepsis und tendenziell einseitig begegnet: Projekte, die Phänomene ästhetischer Bildung empirisch erforschen, greifen überwiegend auf qualitative Zugänge zurück, wohingegen quantitative Forschung kaum eine Rolle spielt. Dies mag der Tatsache geschuldet sein, dass sich die Erforschung ästhetischer Phänomene vor grundlegende Probleme gestellt sieht: Zwar ist der Forschungsgegenstand theoretisch zu fassen, Teilfacetten wie die ästhetische Erfahrung sind im Forschungsfeld jedoch nicht unmittelbar zu beobachten. Will die Deutschdidaktik als transdisziplinäre Wissenschaft jedoch nicht auf evidenzbasierte Befunde auch zu „heiklen“ Forschungs- bzw. Untersuchungsgegenständen(vgl. Wieler 2002, S. 128) und auf empirisch fundierte Aussagen über schwer messbare Kompetenzen (vgl. Frederking 2008) und Erfahrungsdimensionen verzichten, muss sie sich auf sensuell zugängliche Produkte und die damit verbundenen beobachtbaren Prozesse stützen, um operationalisierbare Modellierungen vornehmen zu können. Wie dies in einem Mixed Methods-Design erfolgreich umgesetzt werden kann, soll im Rahmen des Forschungsforums der AG Diversitätsorientierte Deutschdidaktik des SDD am Beispiel der ÄSKIL-Studie (vgl. Albrecht 2022; Frederking/Brüggemann/Albrecht 2020) und der DFG-Anschlussstudie ‚SEGEL‘ („Die Bedeutung von Subjektivität und Emotionalität in Gesprächen über Literatur im Deutschunterricht“) vorgestellt und hinsichtlich des Transferpotenzials für diversitätssensibles Lernen am ästhetischen Bildungsgegenstand diskutiert werden.

4. Nicole Marx: Falle Forschungsdesign? – Typische Probleme bei der Planung empirischer Projekte (28.03.2023)

Der Impuls hat zum Ziel, für aktuelle Fragestellungen und Methoden in der Zweit- und Fremdsprachenerwerbsforschung (und darüber hinaus zur Forschung mit heterogenen Lernendengruppen) zu sensibilisieren. In einem einleitenden Input werden zentrale Forschungsgegenstände der deutschen Zweit- und Fremdsprachenforschung der vergangenen Jahre diskutiert und in ein Verhältnis gesetzt zu Trends in methodisch-methodologischer Hinsicht. Dabei wird auch reflektiert, wie die Sprachlehr- und -lernforschung nicht nur auf wissenschaftliche, sondern auch auf gesellschaftliche, bildungstheoretische, politische oder auch disziplinübergreifende Entwicklungen reagiert. Zielpublikum sind v.a. Nachwuchswissenschaftler*innen in der Promotionsphase.

3. Juliane Dube & Wiebke DanneckerDesign Based Research als Ansatz für diversitätsorientierte Forschungsfragen (04.11.2022)

Dem Ansatz des Design Based Research wird das Potenzial zugesprochen als methodologisches Bindeglied einer anwendungsorientierten Entwicklungsarbeit (vgl. Dube/Prediger 2017) zu fungieren. Damit setzt sich der Ansatz zum Ziel, die Unterrichtspraxis theoriebezogen und empiriegestützt weiterzuentwickeln (vgl. Prediger/Link/u.a. 2012, 453) und zugleich eine „zunehmend ausdifferenzierte und empirisch abgesicherte lokale Theorie zu Verläufen, Hürden, Bedingungen und Wirkungsweisen des gegenstandsspezifischen Lehr-Lerngegenstands“ (Link/Prediger/u.a. 2012, S. 458) zu entwickeln. Der Vortrag stellt den DBR-Ansatz vor, auch in Abgrenzung zu anderen Herangehensweisen, und stellt Fragen nach der Passung der anwendungsorientierten Entwicklungsarbeit hinsichtlich der Erforschung literaturdidaktischer Fragen im inklusiven Setting.

2. Bettina BockPartizipative Forschung (22.04.2022 )

Das sogenannte partizipative Forschen wird bislang eher in den Sozialwissenschaften und der Sonderpädagogik praktiziert, teilweise gibt es aber auch Umsetzungen in der (fachdidaktischen) Unterrichtsforschung. In der Deutschdidaktik ist das Forschungsprogramm bislang wenig etabliert, wobei ja insbesondere das Inklusionsparadigma partizipative Ansätze nahelegt. Die Ziele und Umsetzungsformen partizipativen Forschens sind hochgradig heterogen. Im Impulsvortrag soll ein Einblick in verschiedene Ansätze gegeben werden und diskutiert werden, welche spezifischen Anforderungen deutschdidaktische Gegenstände und Methoden an partizipatives Forschen stellen, welches Erkenntnispotenzial und welche möglichen Herausforderungen sich ergeben. Im Impulsvortrag werden auch Erfahrungen aus dem Projekt LeiSA-parti vorgestellt, in dem Menschen mit sog. geistiger Behinderung partizipativ an linguistischen Gegenständen arbeiten.

1. Markus Spilles & Tobias Hagen: Umsetzung und Analyse kontrolliert-empirischer Einzelfallstudien (10.12.2021)

Die Evaluation schulischer Fördermethoden stellt für Bildungsforscher*innen sowie für Lehrer*innen eine zentrale Aufgabe und gleichermaßen eine immense Herausforderung dar. In der Sonderpädagogik, die oftmals den Fokus auf die Überprüfung individueller Fördererfolge legt, hat die Einzelfallforschung eine gewisse Tradition. Aus dieser Perspektive werden im Beitrag verschiedene Optionen zur Umsetzung und Analyse kontrolliert-empirischer Einzelfallstudien vorgestellt. Im Schwerpunkt geht es um Studiendesigns, Erhebungsmöglichkeiten und Analyseverfahren (Non-Overlap-Indizes, Signifikanzprüfung, Regressionsanalysen). Alle Verfahren werden an praktischen Beispielen vorgestellt. Unser Ziel ist es, dass Sie einen guten Überblick über die kontrolliert-empirische Einzelfallforschung erhalten und Inspirationen für eigene Vorhaben gewinnen. 

Über uns

Die AG Macht-Wissen-Subjekt(e) bietet denjenigen Wissenschaftler.innen eine Möglichkeit des Austauschs, die Interesse haben an einer (macht-)kritischen Reflexion verschiedener gegenwärtiger Tendenzen auf gesellschaftlicher, kultureller, struktureller, institutioneller und individueller Ebene, die allesamt in Zusammenhang zueinander stehen: die Dominanz von Wachstumslogik, Effizienz, Optimierungs- und Steigerungszwang, die Ökonomisierung des Schul- und Hochschulwesens, die Verschulung des akademischen Studiums, die zunehmende Entfremdung des Menschen und die fortschreitende Entsolidarisierung der Gesellschaft. Übergeordnetes Ziel der AG ist das Vorantreiben eines deutschdidaktischen Nachdenkens über den Komplex Macht-Wissen-Subjekt(e). Dieser Komplex lässt sich als besonders relevant für die Deutschdidaktik beurteilen, ist sie doch zuständig für Sprache, Literatur und Medien. Die AG zielt darauf ab, Deutschdidaktiker.innen aus verschiedenen Arbeitsbereichen, die mit theoretischen Perspektiven wie der in diesem Text eingenommenen arbeiten, untereinander zu vernetzen und Forschung international und interdisziplinär anschlussfähig zu machen. Regelmäßige AG-Treffen sollen eine Vernetzung der interessierten Mitglieder des Symposion Deutschdidaktik aller Qualifikationsstufen, die Diskussion von Forschungsarbeiten und die Planung von gemeinsamen Forschungsvorhaben ermöglichen.

Inhalte und Fragestellungen

Im Fokus der AG-Arbeit steht die Annahme, dass Schule bzw. Hochschule kein machtfreier Raum ist, in dem rationale, interesselose, wissenschaftlich abgesicherte und angeleitete Arbeit an Gegenständen stattfindet. Der herrschende Gelingensdiskurs (u.a.) der Deutschdidaktik muss jedoch die institutionellen und gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Lehren und Lernen stattfindet, notwendigerweise ausblenden, will er die Annahme der Steuerbarkeit von Lehr-Lern-Prozessen aufrechterhalten. Kurz gesagt: Ausgeblendet wird, dass auch die Deutschdidaktik mitsamt ihrer Akteur.innen in machtförmige, pädagogisch-politisch-ökonomische Strukturen eingebunden ist. An diesem Punkt setzt die AG an: Im Hinblick auf deutschdidaktische Zusammenhänge und die Handlungsfelder Schule und Hochschule verfolgt sie das Ziel, die zueinander in Konflikt stehenden gesellschaftlichen Interessen, den Zwang- und Machtcharakter erzieherischen Handelns, die Objektivierung und Subjektivierung durch Wissen(sbestände) sowie die ökonomisch-politischen Bedingungen der (deutschdidaktischen) Wissensproduktion herauszuarbeiten und zu analysieren.

In ihrem Selbstverständnis begreift sich die AG somit als kritisch, involviert, theoriegeleitet und
interdisziplinär und stellt Fragen wie die folgenden in den Mittelpunkt:

  • Wie kann eine kritische Deutschdidaktik, die über die (vor-)herrschende Form wissenschaftlichen Denkens – das objektivistisch-kausalanalytische und positivistisch-pragmatische Denken – hinausgeht, aussehen?
  • Wie kann die Tatsache der Existenz des Menschen und seiner Lebensbedingungen in der Deutschdidaktik systematisch berücksichtigt werden, um zu einer Hinterfragung etablierter Herrschaftsverhältnisse beizutragen?
  • Welchen Beitrag kann die Deutschdidaktik dazu leisten, herauszuarbeiten, was in Gesellschaften als Wahrheit durchgesetzt wird und mit welchen Mitteln dies geschieht?
  • Wie können Diskurse wie die angeführten in deutschdidaktischen Zusammenhängen analysiert, dekonstruiert und somit möglicherweise auch verändert werden?
  • Welche Widerstandspunkte ergeben sich innerhalb der Deutschdidaktik und inwiefern kann von dort aus widerständige politische Praxis angeregt werden?
  • Was wird aus einer konsequent (gesellschafts-)theoriegeleiteten Perspektive, die sich der Dominanz quantifizierender Optimierungsempirie entzieht, auf und für deutschdidaktische Belange sichtbar?

AG-Strukturen

Die AG Macht-Wissen-Subjekt(e) ist dezentral organisiert: In Kleingruppen haben die AG-Mitglieder die Möglichkeit, in einem selbstgewählten Modus an Themen und Fragestellungen, die in Einklang mit dem Selbstverständnis der AG stehen, zu arbeiten. Die Ergebnisse werden auf der Mitgliederversammlung vorgestellt. Das nächste AG-Treffen findet in virtueller Form am 12. September 2025, von 10-17 Uhr statt. 

Mitmachen

Die AG steht allen interessierten SDD-Mitgliedern offen. Meldet euch/Melden Sie sich bei Interesse bei Nina Simon (nina.simon[at]uni-leipzig.de) und/oder Emmanuel Breite (emmanuel.breite[at]ph-karlsruhe.de). 

Arbeitsgemeinschaften im SDD

Innerhalb des Symposions Deutschdidaktik existieren zahlreiche Arbeitsgemeinschaften

Die Arbeitsgemeinschaften beschäftigen sich mit speziellen Themen aus dem Bereich der Deutschdidaktik auch im Rahmen eigener AG-Tagungen.

Bisher existieren folgende Arbeitsgemeinschaften:

  • SDD AG Deutsch als Zweitsprache
  • SDD AG Diversitaetsorientierte Deutschdidaktik
  • SDD AG Grammatik und Sprachbetrachtung
  • SDD AG Leseverstehen
  • SDD AG Literarisches Lernen
  • SDD AG Macht – Wissen – Subjekt(e)
  • SDD AG Medien
  • SDD AG Mündlichkeit
  • SDD AG Postmigrantische Deutschdidaktik
  • SDD AG SchriftSPRACHerwerb (im Elementar- und Primarbereich)
  • SDD AG Theater_Performance

Die AG Medien

Tätigkeiten und Ziele der Arbeitsgemeinschaft

Die AG Medien ist die am längsten bestehende Arbeitsgemeinschaft des SDD. Sie gründete sich 1997 und wählte Jutta Wermke und Hartmut Jonas zu ihren ersten Sprecher:innen. Heute zählt die AG mehr als 100 Mitglieder. Sie widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung von Medien als Mittel und Gegenstand des Deutschunterrichts in transdisziplinärer Perspektive. Sie versteht sich dabei als Forum und Impulsgeberin für den wissenschaftlichen Austausch im medienbezogenen Bereich der Deutschdidaktik. Zu diesem Zweck organisiert die AG jährliche Fachtagungen und trägt mit ihrem Publikationsorgan, dem E-Journal MiDU, zum wissenschaftlichen Diskurs bei.

Wenn Sie SDD-Mitglied sind und Interesse an der Mitarbeit in der AG Medien haben, wenden Sie sich bitte per E-Mail an die aktuellen AG-Sprecher:innen.

Aktuelles:

Der nächste Online-Plausch, bei dem verschiedene Forschungsprojekte vorgestellt und diskutiert werden, findet am 19.07.24 von 16 bis 18 Uhr statt.

Tagungen der AG Medien

Die nächste Tagung:

Die 39. Jahrestagung der AG Medien zum Thema KI im Deutschunterricht wird am 27./28. März 2025 in Bremen stattfinden. Hier finden Sie den Call for Papers.

Vergangene Tagungen

38. Tagung: Literatur- und medienästhetisches Lernen mit Spielfilmen (Berlin 2024) Programm

37. Tagung: Gaming, Apps und Co. – Interaktive Medien im Deutschunterricht (Freiburg 2023) Programm

36. Tagung: Lesen und Schreiben im digitalen Raum (Karlsruhe 2022) Programm

35. Tagung: Mit Wirklichkeitskonstruktionen im Deutschunterricht umgehen (Augsburg 2021 online) Programm

34. Tagung: Multimodales Erzählen im Deutschunterricht (Köln 2019) Tagungsbericht

33. Tagung: Digitalisierung – Digitalität – Fachlichkeit (München 2018) Programm

32. Tagung: Literalität und Partizipation: Reden, Schreiben, Gestalten in und zu Medien (Berlin 2017) Programm und Abstracts

31. Tagung: Mediale Praktiken und Schule (Paderborn 2015) Programm

30. Tagung: Tablets und Smartphones im Deutschunterricht (Gießen 2014) Programm

29. Tagung: Software für den Deutschunterricht (Bremen 2013)

28. Tagung: Zur Materialität und Medialität von Schrift und Text (Kassel 2012) Programm

27. Tagung: Paratext und Illustration (Karlsruhe 2011) Abstracts

26. Tagung: Mediendidaktik Deutsch im konvergenten Wissenschaftsdiskurs (Dortmund 2010) Abstracts

25. Tagung: Animationsfilm im Deutschunterricht (Augsburg 2009) ProgrammAbstracts

24. Tagung: Comics im Deutschunterricht (Essen 2009) ProgrammAbstracts

23. Tagung: Kinder- und Jugendtheater im Deutschunterricht (Bayreuth 2008) Tagungsbericht

22. Tagung: Theater multimedial (Münster 2008) ProgrammAbstracts

21. Tagung: Neue Medien im Deutschunterricht – Bilanz und Perspektiven (Greifswald 2007) Tagungsbericht

20. Tagung: Hörästhetik – Hörerziehung (Osnabrück 2007)

19. Tagung: Medien als Erzählanlass (Berlin 2006) Programm

18. Tagung: Mediendidaktik und Interdisziplinarität (Halle a.d. Saale 2006) Tagungsbericht

17. Tagung: Film(e) im Deutschunterricht. Moderne Filmdidaktik in Theorie und Praxis (Erlangen 2005) ProgrammAbstracts

16. Tagung: Medien zwischen Ikonographie und Textbegriff (Ludwigsburg 2005) Tagungsbericht

15. Tagung: Sprache und Medien (Essen 2004) Tagungsbericht

14. Tagung: Medien-Kritik (Osnabrück 2004) Tagungsbericht

13. Tagung: Medien und Symbolverstehen (Göttingen 2003)

12. Tagung: PISA und der mediale Wandel (Nürnberg 2003) Tagungsbericht

11. Tagung: Förderung von Schriftlichkeit und Mündlichkeit durch Medien (Schwäbisch Gmünd 2002) Tagungsbericht

10. Tagung: Literaturunterricht und Medien (Osnabrück 2002) TagungsberichtAbstracts

9. Tagung: Neues Lernen im Deutschunterricht? (Greifswald 2001) Tagungsbericht

8. Tagung: Medienübergreifendes Lernen im (Deutsch-)Unterricht (Hamburg 2001) Tagungsbericht

7. Tagung: Medien in der Lehrerausbildung (Bremen 2000) Tagungsbericht

6. Tagung: Medienästhetik – Medienpädagogik – Mediendidaktik (Jena 2000) Tagungsbericht

5. Tagung: Computervermittelte Kommunikation im Umgang mit Literatur und Sprache (Heidelberg 1999) Tagungsbericht

4. Tagung: Hörästhetik / Zuhören / Auditive Medien (Osnabrück 1999) Tagungsbericht

3. Tagung: Mediengeschichte und Deutschdidaktik (Osnabrück 1998) Tagungsbericht

2. Tagung: Hochschuldidaktik und neue Medien (Osnabrück 1998) Tagungsbericht

1. Tagung: Konstituierende Sitzung (Berlin 1997) Tagungsbericht

MiDU – Medien im Deutschunterricht

Das Publikationsorgan der AG Medien

Das E-Journal MiDU existiert seit 2019 und wurde bei seiner Gründung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. MiDU ist eine frei zugängliche und weltweit verfügbare Plattform für theoretisch-konzeptionelle und empirische Forschung im Bereich der germanistischen Mediendidaktik sowie für praxisorientierte Beiträge zur Entwicklung von Unterricht in diesem Bereich. Pro Jahrgang erscheinen in der Regel zwei Ausgaben der Zeitschrift, darüber hinaus ist auch die Publikation von Einzelbeiträgen möglich. Sämtliche Beiträge, die in MiDU erscheinen, durchlaufen erstens einen Editorial Review des Herausgeber:innengremiums sowie der Gastherausgeber:innen und werden zweitens im Peer Review durch ausgewiesene Fachexpert:innen begutachtet. Link zur Zeitschrift.

Mediendidaktisches Forum

Mediendidaktisches Forum

Das Mediendidaktische Forum ist ein fester Kreis aus Mediendidaktiker:innen, in dem Forschungsliteratur oder -projekte diskutiert werden. Gegenstand der Gespräche sind fachwissenschaftliche Debatten, z.B. zur Filmphänomenologie und zu Immersion, fachdidaktische Projekte, z.B. Laut-Denken-Erhebungen zum Graphic Novel-Verstehen, sowie aktuelle Fragen zu Digitalität und zu KI. Pro Jahr finden ca. drei Treffen online statt. Wer Interesse hat, kann sich gerne per Mail unter franz.kroeber(at)fu-berlin.de oder dieter.merlin(at)ph-kaernten.ac.at anmelden.

Positionspapier der AG Leseverstehen

Lesen professionell unterrichten – Lehrkräftebildung auf dem Prüfstand.

Hier finden Sie das aktuelle Positionspapier zum Thema