SDD AG Bildungsmonitoring und Zentrale Prüfungen
Die SDD AG „Bildungsmonitoring und zentrale Prüfungen“ dient der fachdidaktischen Diskussion und Vernetzung unterschiedlicher Formate der Ermittlung von Lernständen bzw. Lernergebnissen im Fach Deutsch und ihrem Zusammenhang mit der Unterrichtsentwicklung und dem fachlichen Lernen. Dabei wird auch der interdisziplinäre Dialog Raum finden.
Neben zentralen Verfahren wie den internationalen Studien PISA und IGLU sowie den nationalen Vergleichsarbeiten VERA 3 und VERA 8 in Deutschland, ÜGK in der Schweiz und iKMPLUS in Österreich, haben sich inzwischen Bundesland-spezifische Formate entwickelt wie (KERMIT und SCHNABEL in Hamburg und BYLES in Bayern. Föderale und landesweite Entwicklungen erfolgen parallel.
Durchgängig erfolgen Aufgaben- bzw. Testentwicklung, -durchführung und -auswertung inzwischen in konstruktiver Zusammenarbeit zwischen einer Deutschdidaktik, die empirische Bildungsforschung als einen ihrer Aufgabenbereiche ansieht, und psychologischer Testentwicklung. Gemeinsame Herausforderungen bestehen neben der Sicherung der Qualität der Testung in der Verbindung zwischen Monitoring, Prüfung, Schul- und Unterrichtsentwicklung. Dabei wird Bildungsmonitoring als produktive systemische Herausforderung sichtbar, die auch innerhalb von föderalen Strukturen vernetzt erfolgen sollte.
Gerade mit Blick auf die Ergebnisse von Bildungsmonitoring und zentralen Prüfungen zeigt sich die zentrale Rolle der Deutschdidaktik, die als Disziplin nicht nur zur Entwicklung fachlich begründeter und angemessener Formate und Aufgaben beiträgt, sondern auch die zentrale Disziplin mit Blick auf die Entwicklung des (Fach-)Unterrichts darstellt. Die AG geht u.a. folgenden Fragen nach:
- Wo steht die Entwicklung von Formaten und Instrumenten in den einzelnen Ländern bzw. Bildungsregionen im deutschsprachigen Raum (Bestandsaufnahme)?
- In welcher Form partizipiert die Deutschdidaktik an Forschungsprojekten im Rahmen des Monitorings?
- Welche aus Ergebnissen des Bildungsmonitorings sich ergebenden Forschungsdesiderate kann und soll die Deutschdidaktik aufgreifen, beispielsweise in qualitativen Studien zur vertiefenden Erforschung von Prozessen?
- Welche Perspektiven für den Wissenschaftlichen Nachwuchs ergeben im Kontext solcher Desiderate?
- Wie kann aus der Deutschdidaktik heraus ein fruchtbarer Expertise-Transfer über lokale Strukturen hinaus bzw. zwischen nationalen und lokalen Strukturen gefördert werden?
- Welche Formen der Auswertung und Weiterverarbeitung bzw. Nutzung der Daten bewähren sich, insbesondere in Hinblick auf die Unterrichtsentwicklung und die Professionalisierung von Lehrpersonen im Fach Deutsch?
- Welche „Baustellen“ bzw. Desiderate verdienen nachhaltige Bearbeitung (z. B. das Texteschreiben, die Integration digital gestützter Lernprozesse im Fach Deutsch, das Spannungsverhältnis von standardisierter Leistungsmessung und inklusivem Unterricht)?
- Welchen Beitrag kann die Deutschdidaktik insbesondere mit Blick auf die Professionalisierung der Lehrpersonen leisten?
- Wie kann das Lehramtsstudium sinnvoll auf den kritisch-reflexiven Umgang mit Bildungsmonitoring und zentralen Prüfungen vorbereiten?
Vorgesehen ist, dass die AG regelmäßig einmal jährlich, in der Startphase ggf. auch zweimal zusammenkommt. Die Treffen dienen auch der Diskussion aktueller und geplanter Forschungsarbeiten im Themenbereich. Dabei werden insbesondere auch Nachwuchswissenschaftler/innen angesprochen, zu deren Förderung die AG beitragen möchte.